Umwelt

Lokales Engagement

Umwelt

Ressourcenverbrauch

Seit 1997 monitoren wir systematisch unsere Abfall-, Wasser-, Strom- und Energieverbräuche, um auf Ausreisser möglichst schnell reagieren zu können. Dadurch ist es uns gelungen, unseren Abfall deutlich zu reduzieren zu Gunsten verwertbarer Fraktionen mit dem positiven Effekt der Kostensenkung. Daneben haben wir uns bereits 2009 für einen veränderten Strombezug entschieden, seither beziehen wir nur noch Strom aus Wasserkraft für alle Unternehmensteile.

Umweltbelastung, Mobilität

Als Handelshaus benötigen wir verhältnismäßig wenige Ressourcen, sind aber durch Außendienst und Logistik stärker an der Umweltverschmutzung beteiligt. Im Jahr 2011 wurde eine, für alle Hierarchieebenen gültige Richtlinie für die Neubestellung von Außendienstfahrzeugen formuliert, um sicherzustellen, dass künftig nur noch die ECO-Varianten mit reduzierten CO2-Ausstoß zum Zuge kommen. Zusätzlich wird ein Monitoring des Spritverbrauchs vorgenommen und „Spritsünder“ abgemahnt.

Die Logistikdienstleister wurden nach ihrem Umweltengagement ausgewählt. Unsere „Hausspedition“ untersucht derzeit die Möglichkeit speziell in der Münchner Innenstadt mit Fahrradkurieren o.ä.  den Umweltbelastungen entgegen zu wirken.

Unser Projekt: Deininger Moor

KAUT-BULLINGER renaturiert aktiv das Deininger Moor. Wir setzen ein Zeichen, das weit über das übliche Maß einer Umweltschutzmaßnahme hinausgeht. Wir unterstützen finanziell und persönlich die Renaturierungsmaßnahmen, da dieses Biotop in unmittelbarer Nähe unserer Firmenzentrale liegt und eines der bedeutsamsten Moore im südlichen Münchener Raum darstellt.

Lokales Engagement des Unternehmens

Am Anfang stand die Idee, Umweltschutz in völlig neuer Form zu leisten. Statt Spenden für Wiederaufforstungsprogramme wollten wir den persönlichen Umweltschutzbeitrag eines jeden einzelnen auf Mitarbeiterebenen für jeden begreifbar machen. Deshalb haben wir ein Projekt gesucht, in dem auf möglichst sinnvolle Weise viel CO2 eingespart werden kann.

Wir haben uns 2010 entschlossen, ein gemeinsames Projekt unter Anleitung des BUND Naturschutz zu starten, denn Naturschutz ist nicht unsere Qualifikation – hier benötigen wir fachliche Unterstützung.

Die Auswahl des geeigneten Projektes erfolgte unter Berücksichtigung von folgenden Faktoren

  • räumliche Nähe zum Betrieb, sodass es möglich ist, auch privat zum Umweltschutzobjekt zu kommen, bzw. auch mit Kunden das Projekt zu besichtigen, sowie ohne großen Aufwand zu den Arbeitseinsätzen zu kommen
  • eine echte Umweltleistung, die ohne unsere Unterstützung in dieser Form nicht stattgefunden hätte
  • Anleitung von Fachkundigen, denn unsere Mitarbeiter sollen auch etwas lernen können
  • es muss egal sein, wie viele Mitarbeiter zu den Einsätzen kommen (also keine Mindestanzahl, sondern immer auf freiwilligre Basis) bzw. auch viele Mitarbeitende müssen noch "Platz" haben.
  • eine langfristige Aktion (wir haben uns für 7-10 Jahre verpflichtet)
  • ca. 2-4 Einsätze pro Jahr 

Unsere Startbedingungen

Der BUND Naturschutz Bayern (BN) betreute die 17 Hektar große Fläche im Deininger Moor bereits seit Jahren, konnte aber mangels ausreichenden Arbeitskräften nie eine echte Umweltleistung darstellen. Das Umweltministerium, die untere Naturschutzbehörde und der BUND Naturschutz hatten sich dahingehend verständigt, dass das Deininger Moor im Rahmen des Klimaprogramms Bayern 2020 renaturiert werden soll, da es eines der wenigen noch renaturierungsfähigen Mooren ist. An diesem Punkt stieg KAUT-BULLINGER in das Projekt ein und stellt seither  Arbeitskräfte, welche die Renaturierung sicherstellen.

Am 28.9.2010 begannen die komplizierten Arbeiten südlich des Deininger Weihers.

In den vergangenen Jahrzehnten sind 95 Prozent der bayerischen Moore entwässert worden. Das Deininger Moos ist laut BN beeinträchtigt durch Entwässerung, Verbrachung der Streuwiesen und Aufforstungen. Laut Arten- und Biotopschutzprogramm sind vorrangig folgende Ziele und Maßnahmen festgelegt: Stabilisierung des Wasserhaushaltes etwa durch Verfüllung von Entwässerungsgräben oder Einstaumaßnahmen, Wiedereinführung und Fortsetzung der biotopprägenden Pflegemahd, Anlage von Pufferzonen in den Grenzbereichen zwischen landwirtschaftlich genutzten Flächen und dem Moorkomplex, Sicherung als Naturschutzgebiet.

Hauptziel ist die Wiederherstellung eines natürlichen Wasserspiegels.

Dazu ist der Anstau der noch wasserführenden Entwässerungsgräben nach Entnahme eines Großteils der Waldbäume notwendig. In den Waldbereichen des BN-Grundstückes mussten alle Birken und Fichten entfernt werden. Entlang der Gräben beseitigten die Waldarbeiter alle Gehölze auf zehn Metern Breite. Diese Maßnahme wurde vom bayerischen Umweltministerium finanziert.

Der Waldkiefer-Moorwald wurde jedoch weitgehend erhalten. Im Anschluss an die Gehölzentnahmen mussten die Gräben geschlossen werden. Je Graben wird es mehrere Stauhaltungen geben, wobei die Höhendifferenz zwischen den Stauhaltungen 20 Zentimeter nicht überschreiten darf.

Die Holzerntearbeiten sind zum Schutz gefährdeter Tierarten wie der Kreuzotter mit möglichst bodenschonenden Forstmaschinen erfolgt. Mit diesen Maßnahmen auf dem BN -Grundstück wird ein bedeutender Beitrag für den Klimaschutz, den Wasserrückhalt und die biologische Vielfalt im Landkreis München geleistet.

Nach der Rodungsaktion begann unsere Tätigkeit, die wir seither regelmäßig jedes Jahr durchführen.

Impressionen von unserer Arbeit im Deininger Moor

Aktionsberichte

  • 06.11.2010: Aus einem Teilbereich wurden die Äste, die nach der Rodung der Fichten noch im Moor lagen, beräumt.
  • 13.11.2010: Weitere Räumungsarbeiten im Moor zusammen mit dem Bund Naturschutz. Durch das Verschließen der Entwässerungskanäle hat sich das Wasser schon fühlbar angestaut.
  • 26.03.2011: Es wurden einige seltene Pflanzen eingezäunt, um sie vor dem Wildfraß zu schützen, Stockausschläge geschnitten, zahlreiche Bäume gefällt und Stämme und Äste von der Moorfläche entfernt.
  • 28.05.2011: Weitere Beräumung von Ästen und Baumstämmen in einem anderen Teilgebiet.
  • 03.06.2011: Es fand die feierliche Enthüllung der drei von Kaut-Bullinger gestifteten Infotafeln im Deininger Moor durch Landrätin Johanna Rumschöttel statt. Geladen hatte sie hochkarätige Gäste, u.a. Regierungspräsident Hillenbrand, Herr Lazik (Amtschef des Bayerischen Staatsmininsteriums für Umwelt und Gesundheit), Herr Niedermaier (Landrat Bad Tölz-Wolfratshausen), Herr Hierneis (Vorsitzender Bund Naturschutz in Bayern e.V. Kreisgruppe München) und Herrn Martin, (Holdinggeschäftsführer Kaut-Bullinger)
  • 15.10.2011: Eine Gruppe errichtete im Moor einen Wildschutzzaun, der die zarten Gewächse der heidelbeerblättrigen Weide vor dem Wildfraß schützen soll. Ein Wathosen-Trupp räumte unter extremen Bedingungen „gefühlte 500 Meter“ des Bachlaufs frei. Die übrigen Moorarbeiter befreiten die Moorfläche von Ästen und kleinen Fichten und schichteten die Äste als Rückzugshabitate für Kleintiere in der Moorfläche auf. Mit Astschneidern wurden die Stockausschläge der unzähligen Faulbaumpflänzchen zurück geschnitten. 
  • 12.11.2011: Die Renaturierung bedingt, dass der permanente Wasserabfluss gestoppt wird. Zu diesem Zweck wurden im vergangenen Herbst die vor ca. 100 Jahren gezogenen großen Entwässerungsgräben durch Dämme verriegelt. Erst nach den extrem trockenen Sommer- und Herbstmonaten wurde sichtbar, dass noch kleinere Gräben am Moorrand bestehen, die bisher gar nicht aufgefallen waren. Diese galt es zu verschließen, damit der Wasserspiegel auch in den Randbereichen dauerhaft ansteigen kann. Die Dämme wurden mit dem Holz gebaut, das durch gleichzeitige Baumfällungen anfiel. Außerdem wurden wieder viele Stockausschläge des Faulbaumes mit Astschneidern zurück geschnitten. Nur durch diese Maßnahmen kann sichergestellt werden, dass sich das natürliche Gleichgewicht im Moor dauerhaft wieder einstellt.
  • 05.05.2012: Bei unserem Einsatz am 05.05.2012 hat eine tatkräftige BB-Truppe mit Astschneidern unzählige Stockausschläge von Faulbaumpflänzchen sowie Weiden zurückgeschnitten, die derzeit noch zu übermächtig vertreten sind. Außerdem pflanzten einig Kollegen in Wathosen am Uferrand des Bachlaufes hunderte Weidenstecklinge, damit sich der Bach nicht tiefer eingraben kann, was eine weitere Entwässerung des Moores zur Folge hätte.
  • 10.11.2012: Dieser Einsatz wurde hauptsächlich von den starken Männern von der BSH getragen. Infolge der erfolgreichen Wiedervernässung der Moorfläche waren einige Kiefern umgefallen, die mit Astschneidern und Sägen zerkleinert und abtransportiert wurden. Außerdem wurden wieder viele Stockausschläge von Faulbaum und Weiden zurückgeschnitten. Eine echte Herausforderung war die hängende Befestigung eines Insektenhotels, das mittlerweile vermutlich schon genutzt wird. 
    Das zweite Highlight des Tages sahen wir beim ausgedehnten Rundgang über die gesamte Moorfläche. Ein Biber hat mit vielen selbst gefällten Ästen und kleinen Bäumen einen kunstvollen Staudamm gebaut, durch den eine Staustufe von ca. 80 cm entstanden ist. Diese Anstauung verhindert zusätzlich zu unseren Maßnahmen den Wasserabfluss aus der Moorfläche. 

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